Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 von Lars
Tag 22 – 24.08.2019 – Samstag
Und schon sind wir in der 4. Woche. Colin und Helen sind samt Hund Ash zurück. Ausserdem sind neue Gäste im Haus. Ich frage die beiden, ob sie noch irgendwo geheime Zimmer im Haus haben. Es stellt sich heraus, dass Helen und Colin selber im noch nicht fertig ausgebauten Van geschlafen haben und auch ihr eigenes Schlafzimmer vermietet haben. Interessant.
Auch ansonsten ist es interessant, wo die ganzen Gäste so her kommen und es kommt zu lebhaften Unterhaltungen in der Küche.
Doch nach dem Frühstück mache ich mich schliesslich auf. Ich nehme Trish noch mit bis zum Bahnhof und fahre dann weiter Richtung Liverpool.
Die Autobahn wird mir schnell langweilig und ich biege auf etwas kleinere Strassen Richtung Wales. Da ich erst morgen in Liverpool sein muss, habe ich es nicht eilig und nehme es sehr gemütlich. Für die Nacht suche ich mir einen schönen Platz auf einer Anhöhe bei der App Park4Night aus.
Vorher gehe ich nochmal "typisch britisch" im Lidl einkaufen. Und ja, die "Pretzel" schmecken fast wie in Deutschland.

Die etwas abenteuerliche Anfahrt über eine einspurige, sehr steile Strasse lohnt sich. Wenige Meter vom Parkplatz entfernt geht es auf eine Anhöhe mit einem herrlichen 360 Grad Panorama.


Laut Hinweistafel sieht man sogar die Kathedrale von Liverpool. An der passenden Stelle kann ich jedoch höchstens einen dunklen Fleck im Dunst ausmachen.

Tag 23 – 25.08.2019 – Sonntag
Die Nacht war ruhig. Gegen später sind noch weitere Wohnmobile aufgetaucht und auch eine Gruppe Jugendlicher. Letztere war nicht besonders leise, ist aber kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder verschwunden.
Da es nicht einmal mehr zwei Stunden nach Liverpool sind und ich erst um 14:00 Uhr im AirBnb einchecken kann, mache ich noch einen ausgedehnten Spaziergang rund um meinen Schlafplatz. Das Wetter ist toll, was will man mehr.

Schliesslich fahre ich los und treffe trotzdem fast eine Stund zu früh ein. Das Quartier, in dem mein Heim für die nächsten Nächte ist, scheint offensichtlich nicht gerade zu den Besten von Liverpool zu gehören. Überall liegen Unmengen von Müll herum. Speziell im benachbarten Park, indem ich mir noch die restliche Zeit vertreibe, ist es ganz schlimm. Möglicherweise ist das nicht mal von Menschenhand gemacht, viele Elstern und Möwen springen um die Mülleimer herum.


Kats Haus dagegen ist sehr liebevoll eingerichtet und alles sehr sauber.

Im direkten Vergleich zu Colin ist sie etwas reservierter. Aber das macht ja nichts, Menschen sind eben verschieden. Sie hat in jedem Falle eine gute Liste mit Tipps fürs Ausgehen in Liverpool parat, doch mein Programm steht danke Beatle-Week ziemlich fest.
Nach einer Dusche mache ich mich auf den Weg ins Adelphi-Hotel. Dort findet das heutige Highlight der Beatle-Week statt. Das Eintauschen des Vouchers in das eigentliche Eintrittsticket klappt hervorragend. Auch Stephan, ein guter Bekannter aus Basel, ist schnell gefunden und so machen wir uns auf, den Rest des Abends die vier Bühnen und die vielen Verkaufsstände für allerhand Beatles-Raritäten zu besuchen.
Aus aller Herren Länder treten die unterschiedlichsten Bands auf. Nicht alle spielen Beatles-Lieder.



Tag 24 – 26.08.2019 – Montag
Ich nehme es gemütlich, schlafe lange und mache mich schliesslich auf dem Weg in die Stadt. In der Grand Central Hall findet das "Liver Aid" statt. Ohne Beatles-Songs, dafür mit Coverbands unter anderem von U2 und David Bowie.
Hier fällt mir wieder auf, was für ein Aufwand teilweise getrieben wird, um den Originalen so ähnlich wie möglich zu sein. Die Interpreten verkleiden sich wie die Originale. "David Bowie" war nach der Show in kurzen Hosen und ohne Perücke kaum wiederzukennen. Schon gestern war mir aufgefallen, dass die Bassisten der Beatles-Cover-Bands häufig sogar linkshändig wie Paul McCartney spielen.


Nach den zwei Konzerten zieht es mich aber nach draussen, denn das Wetter ist toll. Draussen spielen auf einer ganz kleinen Bühne auch einige Künstler. Ein einzelner "John Lennon" tritt gerade ab und wird von "Two of us" abgelöst. Damit sind wie wieder bei Beatles-Songs.

Danach wechsle ich ins Cavern, wo ich mich mit Stephan und seinen Freunden verabredet habe. Da muss natürlich dieses Foto noch sein:

Nach dem Essen gehen wir zur "Rooftop Stage" im Shankley Hotel.
In Anlehnung an das Rooftop Concert, das letzte Konzert der Beatles, gibt es hier einige Auftritte auf dem Hoteldach. Und die Location ist wirklich toll.






Nicht nur draussen wird gespielt, sondern auch drinnen. Wir schauen uns hier natürlich auch den Auftritt der "Les Sauterelles" aus der Schweiz an.

Tag 25 – 27.08.2019 – Dienstag
Heute morgen habe ich erst einmal überhaupt keine Lust auf überfüllte Pubs und laute Musik. Ich gehe zur Ausstellung "Double Fantasy – John & Yoko" im Museum von Liverpool. In chronologischer Reihenfolge werden hier Stücke und Ereignisse der beiden von Ihrem Zusammentreffen bist um Tode von John Lennon gezeigt. Sehr gut gemacht und sehr informativ.


Ich mache mich anschliessend auf in den Cavern Club. Im ersten Moment denke ich noch, dass ich eigentlich noch immer keine Lust auf Musik habe, aber kaum bin ich unten, hat mich die Situation schon wieder. Die Beatles-Cover-Band aus Indonesien "Indonesian Beatclub" ist einfach toll, sie halten ständig Kontakt zum Publikum. Das kennt alle Texte und singt lauthals mit. Einfach toll.

Danach folgt mal etwas weniger Beatles: Blackjack bietet Skiffle, Rock ‘n’ Roll und etwas Country.

Später bin ich noch mit Stephan und seinen Freunden auf einem Konzert der Overtures. Obwohl Coverband, haben die sich einen grossen Namen gemacht.
Anschliessend gebe ich mir noch die Buenos Aires Beatles Band. Dann reicht es mir aber doch. Die drei Tage waren genau richtig. Eine ganze Woche hätte ich die Beatle-Week denke ich nicht gebraucht.

Tag 26 – 28.08.2019 – Mittwoch
Ich bin nun doch auch etwas froh, die grosse Stadt verlassen zu können, auch wenn es wirklich eine tolle Stimmung auf der Beatles-Week war.
Es nieselt leicht, als ich aus Liverpool fahre. Als Ziel habe ich den Snowdonia National Park in Wales eingegeben. Das Wetter dort sieht aber nicht überragend aus.
Kurze Zeit später giesst es in Strömen. Kurzer Hand verwerfe ich das Ziel Snowdonia. Es ist einfach zu nahe und die Wetterprognosen dafür sehr schlecht. Auf dem nächsten Parkplatz checke ich die Prognosen von mehreren Ecken in England und entscheide mich für einen recht kleinen Campingplatz etwas weiter südlich in Wales.
Einige Kilometer später hat der Regen dann zum Glück aufgehört.
Irgendwann nach Mittag biege ich nach Weston zur Stadtmitte ab und verpflege mich im dortigen Tesco erst einmal. Da ich sehr hungrig bin, nehme ich meine Mahlzeit gleich auch dort auf dem Parkplatz im Auto ein.

Frisch gestärkt mache ich mich für die letzten Kilometer auf komme bereits kurz nach vier in Rhandimwyn an.
Hier ist ein bisschen "Fuchs und Hase gute Nacht sagen" angesagt. Ich bin der einzige Gast, der nicht aus Grossbritannien kommt und der Campingplatz ist nicht wirklich voll. Das kommt mir aber recht gelegen, um mal wieder etwas Ruhe als Kontrastprogramm zur hektischen Stadt zu haben.
Und es scheint sogar etwas die Sonne.

Die Nacht ist kalt und ich bin froh um meinen kleinen Heizlüfter. Als ich mal auf das WC muss kann ich auch eine tollen Sternenhimmel bewundern. ich bin aber zu faul, jetzt die Kamera auszupacken.

Tag 27 – 29.08.2019 – Donnerstag
Es ist trübe und es nieselt etwas und von der Sonne, von der gestern noch im Wetterbericht die Rede war, sehe ich nichts. Ich lümmele lange im Bett rum und nehme es auch nach dem aufstehen sehr gemütlich. Nach dem Mittag mache ich mich noch auf einen kurzen Spaziergang auf, bin aber ansonsten eher faul und arbeite ein bisschen am Computer.

Tag 28 – 30.08.2019 – Freitag
Wieder ist es trübe. Immerhin regnet es nicht. Ich "chille" erst noch einmal gemütlich, mache mich aber anschliessend dann doch mal auf einen längeren Spaziergang auf, der dann zur 10 km Miniwanderung wird.
Petrus meint es immerhin gut mit mir und schickt mir bis auf seltenen Nieseln keinen Regen.
Die Tour führt mich hoch auf einen der Hügel, die den Campingplatz umgeben, dann den Grat entlang und auf der anderen Höhe wieder herunter. Immer entlang von vielen Schafen. Die durchziehenden dunklen Wolken geben dem ganzen einen sehr epischen Eindruck.
Nur der Wald kann mich hier nicht ganz so überzeugen. Über weite Strecken laufe ich an reinem Nadelwald vorbei. Anscheinend wurde hier auch wie im Schwarzwald mit schnell wachsendem Holz aufgeforstet. Auf der Höhe, wo ein kräftiger Wind weht, sieht man auch entsprechend viele umgestürzte Bäume. Dieser künstlich aufgeforstete Wald scheint mir einfach empfindlicher gegen Sturm.











Den Abend lasse ich wieder gemütlich ausklingen. Ich gehe recht früh in meinen Camper, denn es wird schnell kalt, obwohl zum Abend noch einmal kurz die Sonne herausgeschaut hat.

Hallo, hier schreibt Lars. Ambitionierter Hobbyfotograf. Outdoor-Fan. Reisender. Informatiker. Meist unterwegs mit Kamera, Zelt oder Minicamper. Mehr über mich erfährst du hier: Über mich. Danke für deinen Besuch!
Hi
Spannend dir zu folgen😉
Tolle Bilder
Danke!