Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 von Lars
Komm und begleite mich in diesem Teil des Wohnmobil Reisebericht 2018 auf die Farne-Inseln. Dort kann man die niedlichen Papageientaucher fotografieren. Mich hat aber auch die Küstenseeschwalbe wie in Alfred Hitchcocks "Die Vögel" angegriffen. Erfahre hier, warum und welche andere Tiere ich dort ebenfalls noch gesehen habe…
Früh stehe ich auf und mache mich parat um 9:00 Uhr ist "einchecken" für die Farne-Inseln angesagt.Gebucht habe ich bei Billy Shiels Boat Trips.
Farne-Inseln Die Farne-Inseln sind eine unbewohnte Inselgruppe an der Küste im Nordosten Englands.Die Inselgruppe besteht je nach Gezeiten aus 15 bis 20 kleinen Inseln. Die ersten Einwohner der Farne-Inseln waren Culdeer, die dort in relativer Sicherheit lebten. Im 7. und 8. Jahrhundert diente die größte dieser Inseln als Rückzugsort und Einsiedelei für Mönche aus dem Kloster Lindisfarne. Mit Booten kann man von Seahouses aus die Inseln Inner Farne, Staple Island und Longstone erreichen. Inzwischen sind die Inseln nicht mehr dauerhaft bewohnt. Nur die National Trust Assistant Rangers sind dort während eines Teils des Jahres. Mit Texten aus Wikipedia |
Zu den 40 Englischen Pfund für den Tagesausflug an sich, muss ich noch einmal 27 Pfund an den National Trust zahlen.
National Trust Der National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty (deutsch: "Nationale Treuhandschaft für Orte von historischem Interesse oder von Naturschönheit"), ist eine gemeinnützige Organisation, die Objekte aus dem Bereich der Denkmalpflege und des Naturschutzes in England, Wales und Nordirland betreut. Der National Trust ist mit 4,1 Millionen Mitgliedern die größte Organisation Europas für Kultur- und Naturschutz und eine der größten Organisationen in Großbritannien. Mit Texten aus Wikipedia |
Los geht es dann aber trotzdem erst nach dem üblichen Schlangestehen um 9:30 Uhr mit einer zunächst wenig Aufsehen erregenden Überfahrt. Etwas traurig schaue ich auf meine 200 mm Objektiv, auf das ich eigentlich so stolz bin. An Bord sind viele 600 mm Objektive in Tarnfarben. Mir kommt es so vor, als würden auch ihre Besitzer damit gleich unglaublich viel professioneller wie ich aussehen. Aber es ist noch nicht aller Tage Abend oder besser alle Speicherkarten gefüllt.
Als wir dann der ersten Insel der Inselgruppe näher kommen, ist das sehr beeindruckend. Lautes Gezeter ist zu hören und auch ein stechend unangenehmer Geruch nach Vogelkot liegt in der Luft. An letzteren gewöhne ich mich aber erstaunlich schnell. Die Felsen sind zum Teil so dicht bevölkert, dass, wenn ein Vogel landet, ein anderer gehen muss.
Zunächst sehen wir nur Möwen, Kormorane und Trottellumen.
Trottellumme |
Die Trottellumme verbringt die meiste Zeit auf dem Meer und kommt nur an Land, um auf felsigen Klippen oder Inseln zu brüten. An Land bewegt sie sich pinguinähnlich unbeholfen. Sie hat einen schnellen Direktflug, ist aber nicht sehr wendig. Sie ist aber ein guter Schwimmer und taucht typischerweise in Tiefen von 30-60 Meter. Sie brütet in Kolonien mit hoher Dichte, baut aber kein Netz. Ihr einzelnes Ei wird einfach auf einem kahlen Felsvorsprung an einer Felswand bebrütet.
Ihr englischer Name ist Guillemot.
Mit Texten aus Wikipedia.
Schließlich tauchen auch die ersten Papageientaucher auf. Die Vogelart, für die ich primär hier bin.
Papageientaucher |
Der Papageitaucher – auch Papageientaucher oder Puffin genannt – brütet in Erdhöhlen an und auf Klippen. Aufgrund der gebietsweise stark schrumpfenden Populationen wird die Art als gefährdet eingestuft.
Die Nahrungssuche erfolgt tauchend, die Vorwärtsbewegung unter Wasser erfolgt mit den Flügeln. Papageitaucher tragen die gefangenen Fische quer im Schnabel.
Auf dem Land watscheln Sie ähnlich wie die Trottellumme. Aufgrund des anderen Körperbaus erinnert das aber weniger an einen Pinguin, sondern, zusammen mit ihrem schönen Federkleid, an eine Zeichentrickfigur. Daher dürfte auch seine grosse Popularität, nicht nur bei Hobbyfotografen stammen.
Mit Texten aus Wikpedia.
Auf der ersten Insel, an der wir an Land gehen, posiert auch gleich mal einer ganz schön mit einem Schnabel voller Fische für uns. Klasse. Ich probiere mich auch in zahlreichen Flugbildern, von denen 99 Prozent sicher Ausschuss sein werden. Aber vielleicht ist ja das eine dabei…
Auf der zweiten Inseln, an der wir an Land gehen, werden wir von den Küstenseeschwalben begrüsst.
Küstenseeschwalbe |
Die Küstenseeschwalbe gilt als der Zugvogel mit der längsten Zugstrecke überhaupt, da sie in der Nordpolarregion brütet und in den Südpolarregionen überwintert.
Die Vögel werden mit drei bis fünf Jahren geschlechtsreif. Sie brüten in Kolonien mit bis zu 1000 Tieren. Das Nest ist eine Mulde am Boden, die meist nur dürftig mit Halmen ausgekleidet wird. Gegen Feinde wird die Brut durch Sturzflüge verteidigt.
Ihr englischer Name ist Arctic Tern.
Mit Texten aus Wikipedia.
Es stellt sich schnell heraus, dass das keine freundliche Begrüßung ist. Hitchock-mässig stürzen sich manche der Vögel auf uns. Auch mich erwischt es ein paar Mal. Und so ein Schnabel auf dem Kopf tut durchaus weh.
Der Grund der Abneigung ist, dass die Vögel gerade ihren Nachwuchs groß ziehen. Und sie bauen keine Nester in Felswänden, sondern nisten einfach auf dem Boden. Dadurch sind die Kleinen natürlich auch extrem ungeschützt. Durch ihren Tarnflaum sind sie auch noch schlecht zu sehen. Und so muss ich sowohl auf meinen Kopf, als auch genau auf meine Füsse achten, damit ich nicht wirklich noch einen von den kleinen erwische.
Zum Glück ist nur der untere Teil der Insel das Hoheitsgebiet der Schwalben. Im oberen sind wieder die Papageientaucher zu Hause. Dort hat es zwar auch Schwalben, aber sie betrachten das Gebiet wohl nicht mehr so als ihres und greifen keine Menschen an.
Ich beobachte länger die Papageientaucher. Sind sie einmal in der Luft, wirken sie nicht so elegant wie zum Beispiel die Möwen oder die Kormorane.
Aber gerade das Starten und Landen scheint ihnen eher schwer zu fallen und erinnert mich oft an den Albatros aus Bernhard & Bianca. Ein kleiner schafft es sogar, beim Start in die tief hängende Schnur zu fliegen, die am Rand der Wege hängt. Aber er rappelt sich auf, schüttelt den Kopf, watschelt – wie ich finde etwas niedergeschlagen – zurück zu seinem Startplatz und versucht es nach einiger Wartezeit erneut. Dieses Mal (knapp) erfolgreich.
Fazit Farne-Inseln
Es ist ein tolles Erlebnis. Die Erfahrung mit der Küstenseeschwalbe zeigt aber auch, dass man ein Eindringling ist, auch wenn man nur für kurze Zeit auf die Inseln kann. Speziell die Küstenseeschwalben taten mir selber dann richtig leid: Was muss es für ein Stress sein, wenn jeden Tag ein paar mal ein Boot landet und dann Unmengen von riesigen, aufrecht gehenden Tieren deine Nachkommen bedrohen?
Auch der eigentlich weniger scheue Papageientaucher mag nicht zuviel Trubel. Einmal habe ich ein ruhiges Eckchen erwischt. Und mit viel Geduld und Ruhe kam einer dann auch mal auf (Fast-)Portrait-weiter heran. Das war schnell vorbei, als mich einige Leute sahen und neugierig nachschauten, was ich da wohl fotografiere.
Vielleicht könnte man etwas mehr Wert darauf legen, die Leute zu einem ruhigeren langsameren Auftreten zu bewegen und klar zu machen, dass man sich jetzt auf einem Gebiet befindet, wo der Mensch halt mal nicht der Chef ist.
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Abschied von der Insel – weiter in den Norden
Um vier geht es gefühlt mit 1000 Bilder wieder ans Festland (bzw. auf die große Insel 😉 ). Das Bildersichten muss erst einmal warten, ich fahre noch weiter in den Norden. Es wird später und später. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. Die Nase läuft mal wieder und die Augen tränen. Also irgendwie habe ich eine Allergie. Durch die tiefstehende Sonne sehe ich gerade mal so die Strasse. Abzweigungen, die einen schönen Stellplatz verheißen? Kann ich nicht erkennen.
Erst als die Sonne fast hinter dem Horizont verschwindet, geht es besser und ich finde einen wundervollen Waldparkplatz. Es ist schon recht spät und statt Abendessen futtere ich Kekse und Wasser. Ich kann mich immerhin noch aufraffen, einen Kaffee zu kochen.
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- Wohnmobil Reisebericht 2018 | Mit dem Minicamper in Schottland | Teil 3
- Wohnmobil Reisebericht 2018 | Mit dem Minicamper in England | Teil 4
- England 2016 | Ferien im Minicamper | Reisebericht
- Schottland 2012 – Teil 1
- Schottland 2012 – Teil 2
- Schottland 2008 – Teil 1
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Hallo, hier schreibt Lars. Ambitionierter Hobbyfotograf. Outdoor-Fan. Reisender. Informatiker. Meist unterwegs mit Kamera, Zelt oder Minicamper. Mehr über mich erfährst du hier: Über mich. Danke für deinen Besuch!