Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 von Lars
Begleite mich nach Schottland: Die Highlands, Loch Ness, wilde Landschaften, Eilean Donan Castle, Regen und die gefürchteten Midgies.
Die Schottland-Reise 2008 ist eigentlich gar keine reine Schottland-Reise. Ich habe einfach geschaut, was der Billig-Flieger easyjet ab Basel anfliegt. Dabei ist mir Liverpool aufgefallen. Da ich auch Beatles-Fan bin, habe ich mir überlegt, ich könnte Liverpool anfliegen, dort ein bisschen auf den Spuren der Beatles wandern und anschliessend mit einem Leihwagen nach Schottland fahren. Nach Schottland wollte ich eigentlich schon als Jugendlicher, hab aber irgendwie das Ziel aus den Augen verloren.
Bei der Recherche bin ich dann noch über den Lake-District in Nord-England gestossen, der ebenfalls landschaftlich sehr viel zu bieten hat. Daher habe ich beschlossen, diesen ebenfalls in meine Rundtour einzubauen. Der Einfachheit halber habe ich aber das trotzdem weiterhin als meine Schottland-Tour bezeichnet.
Reise nach England / Schottland – Tag 1 – 18.08.08
Vom Reisefieber gepackt – Grossbritannien ich komme!
Ich schlafe nur relativ schlecht ein und wache bereits um 2:31 wieder auf. Ob es am Reisefieber liegt? Ich wälze und drehte mich bis der Wecker endlich klingelt. Und das ist schon extrem früh, weil bei einem Kunden der Internet-Zugang ausgestiegen ist. Ich mache mich schnell fertig und kann das Kundenproblem auch sofort lösen, schaffe es jedoch nicht noch mal ein Nickerchen zu machen.
Geht ja gut los
Viel zu früh bin ich am Bahnhof. Die Zugfahrt nach Basel verläuft reibungslos und ich finde sofort den Bus zum Euro-Airport. Zwei Jugendliche nerven: Der eine muss dem anderen vorführen, wie toll sein neues Handy ist: RAP-Musik über die internen Boxen. Was finden Leute toll daran, Musik wie in der Anfangszeiten des Röhrenradios zu hören? Leute, das ist nicht cool, es nervt einfach nur. Kauft euch gute Kopfhörer und nervt nicht eure Mitmenschen.
Ja auch ich bin nicht frei von Aggressionen, so male ich mir aus, wie es wohl knirschen mag, wenn ich mit dem Absatz meiner Wanderstiefel auf das Handy trete. Apropos Wanderstiefel: Ich musste drei Mal umpacken. Zuerst war ich bei fast 30 Kilo Gewicht. Danach bei 25 und nur mit Mühe schaffte ich die 20.
Die 20 Kilo sind nur möglich, indem ich meine leichten Halbschuhe einpacke und die Wanderschuhe anziehe. Ersparnis fast 2 kg. Schön blöd, den ganzen Tag mit Wanderstiefel rumzulaufen auf dem Flughafen. Dort angekommen sehe ich jedoch dass ich nicht der einzige bin, der die Idee bzw. das Problem hatte. Zurück zu den kleinen Bengels: Nachdem sie nun die maximale Lautstärke von der Blechbüchse testen, drehen sie sich doch etwas schuldbewusst um. Ich gebe mir alle Mühe meinen finstersten Blick aufzusetzen und tatsächlich, das Handy wird auf verträgliche Lautstärke gestellt. Na also, geht doch.
Lange habe ich meine Ruhe jedoch nicht. Am Flughafen setze ich mich auf die Wartebank. Da ich zum ersten Mal im Euroairport bin, habe ich massenhaft Zeit einkalkuliert und bin viel zu früh dran. Ab Bahnhof SBB fährt der Shuttle-Bus im 10-Minuten Takt. Eigentlich bin ich auch noch früher gekommen um das ganze Treiben auch ein Weilchen beobachten zu können. Nach zuletzt Frankfurt habe ich Basel jedoch massiv überschätzt. Es ist mein erster Besuch auf dem Airport hier.
Das ganze ist doch sehr überschaubar und die Wartebereiche vor dem Einchecken haben ungefähr den gleichen Charme wie die S-Bahnen in Frankfurt. Die Polster sind aufgeschlitzt und verkrümelt, es sind ausserdem viel zu wenig Sitzplätze vorhanden. Es hätte wirklich gereicht, einfach pünktlich zum Einchecken zu kommen. Hat man beim Buchen von easyjet nicht „Speedy Boarding“ mitgebucht, kann man, vorausgesetzt man checkt möglichst schnell ein, in die Gruppe A kommen und hat so auch noch "fast" freie Platzwahl. Das Einsteigen stellt sich dann doch noch etwas als Problem dar, da der Flieger eine grosse Verspätung hat. Update: Mittlerweile (2016) hat sich die Situation entschärft, da easyjet die Plätze vergibt.
Ich sitze also eine ganze Weile herum, als mich eine Mutter auffordert, doch mal einen Platz zu rutschen damit sie und ihre Kleine Platz hat. Mach ich doch gerne, nur mal kurz den Nachbarplatz von den Krümeln befreien und schon zieh ich um. Die beiden springen fortan im Minutenrhythmus auf, verschwinden wieder. Meine Gebete werden nicht erhöht, niemand schnappt sich bei einer Abwesenheit den Platz.
So, jetzt haben sie wohl Vesper eingekauft und scheinen sich länger niederzulassen. Der armen Kleinen ist langweilig, also fängt sie an, an meinem Rucksack rumzuspielen. Mami sagt auch nichts als ich den Rucksack demonstrativ aus der Reichweite der kleinen Ziehe. Hallo? Erziehung? Mann nimmt ja gerne Rücksicht auf die Kinder, aber ist nicht auch ein Mindestmass an Rücksicht gegenüber anderen angebracht? Da die Kleine jetzt auch noch mit einer Limo in die Hand auf mein Gepäck zusteuert suche ich entnervt das Weite. Ich habe keine Lust mein Gepäck noch mit Klibberwasser versaut zu bekommen. Also warte ich woanders auf den Aufruf zum Checkin. Dieser kommt pünktlich. Ich stürze mich auf den Schalter, eine grössere Familie vor mir ist aber ein Tick schneller.
So schaffe ich es als fünfter und mache mich gleich noch auf den Weg in den Security-Bereich. Die Passkontrolle schaffe ich ohne Probleme, jedoch bleibt das Handgepäck gleich mal in der Durchleuchtungsgerät stecken und zwei Security-Assistentinnen schauen sich das verdächtige Stück zusammen vor dem Bildschirm an. Bei mir selbst piepst es auch, schuld ist die Gürtelschnalle. Ich werde höflich gefragt ob ich was dagegen hätte, wenn sie mal in mein Handgepäck sehen. Die Gegenfrage, was sie machen wenn ich nein sage, verkneife ich mir sondern stimme als anständiger Bürger natürlich zu. Sie hat gleich den richtigen Riecher und fragt mich ob ich einen Fingernagelknipser dabei habe. Zunächst auf Französisch, womit sie bei mir recht wenig Erfolg hat. Mit der Kollegin zusammen auf Deutsch und Englisch kapier ich es dann auch. Fingernagelknipser, oh je ja, der ist mir ganz am Schluss noch daheim aufgefallen und ich hab ihn ohne nachzudenken einfach irgendwo reingeschmissen, nur wo? Also alle Taschen auf. In der letzten finde ich ihn dann.
So, jetzt kann ich die Security hinter mir lassen. Ich habe schon wieder Hunger und Durst, hier gibt es nur Alkohol und Schoki. Für den Hunger kauf ich mir eine 100g Tafel mit dem Effekt, dass der Durst nur noch grösser wird. Mist, bei den Gates hätte es dann doch was Vernünftiges gegeben. Ich gönne mir dann doch noch ein Sandwich und was Kaltes zu trinken.
Auch hier Kindergebrüll ohne Ende. Ich bin allerdings selbst schuld, habe mich direkt im Kinderbereich an die Rutsche gesetzt. Also suche mir den weit entferntesten Platz um zu lesen. Blöderweise verfolgt mich eine englische Familie, deren Kleinster auch als Sirene durchgehen könnte. Wie kann so ein kleiner Kerl so lange schreien ohne müde zu werden?
Zu dem Zeitpunkt weiss ich noch nicht, dass der Flieger über eine Stunde Verspätung hat. Ich mache mich also kurz auf ans Gate und darf gleich wieder kehrt machen. Als das Gate endlich öffnet, wer verfolgt mich nun? Richtig, die kleine Sirene. Er schafft es tatsächlich das komplette Checkin und die erste Hälfte des Fluges zu brüllen, dann wird er bis kurz vor der Landung müde.
Abflug
Von der für mein Englisch viel zu schnell gesprochene Ansage der Kabinencrew verstehe ich praktisch kein Wort. Es wird auch noch auf Französisch runtergeleiert, was mir auch nicht wirklich weiterhilft. Wenigstens werde ich durch den Fensterplatz entschädigt. Kurz nach dem Start kommen wir leider in eine dichte Wolkendecke, so dass es schon schnell nichts mehr zu sehen gibt. Leider auch nicht den Kanal. Irgendwann kurz vor der Landung reisst die Wolkendecke tatsächlich mal auf und tatsächlich – die fahren wirklich links da unten. Die Landung wird sehr holprig, vielleicht weil wir in schlechteres Wetter fliegen? Keiner klatscht mehr bei der Landung? Ist das nicht mehr üblich? Bin lange nicht mehr geflogen.
Liverpool
Den nächsten Stopp habe ich bei der Passkontrolle. Alle Pässe werden gescannt. Plakate verraten, dass im Jahr 2007 70'000 suspekte Personen des Landes verwiesen wurden – na das nenne ich einen herzlichen Empfang. Irgendwas klappt wohl mit dem Scanner nicht, der Officer versucht es immer wieder und starrt auf seinen Bildschirm. Oder hat er jetzt ein Problem, dass ich nicht mehr in Deutschland wohne? Nein wohl doch nicht, mit einem "Thank you" bekomme ich den Pass schliesslich doch wieder. Übrigens, die kleine Sirene ist vor der Passkontrolle wieder aufgewacht. Die nächste und vorerst letzte Schlange treffe ich vor dem Bankautomaten. Aber ohne Bargeld geht es halt leider nicht.
Very friendly people
Die Unterkunft in Liverpool habe ich als einzigstes vorab gebucht. Ich rufe zur Sicherheit dort an, dass ich später komme. Der Manager gibt mir nochmals die Buslinie an. Draussen auf der Strasse vor dem Airport sehe ich auch gleich den richtigen Bus, nur parkt dieser auf der falschen Strassenseite. Ich frage den sehr freundlichen Fahrer. Dieser erklärt mir dass noch ein anderer Bus vorher kommt. Der benannte Bus bzw. sein Fahrer will mich dann doch nicht mitnehmen, da er die 80 und nicht die 86A ist. Dessen Fahrer wundert sich wiederum, erklärt sich aber sofort bereit mir Bescheid zu geben, wenn ich aussteigen muss. Überhaupt sind alle super freundlich, bei den Busfahrern habe ich allerdings den Eindruck, dass die nur stur ihre Linie kennen und nichts darüber hinaus. Der Fahrer meines 86A "schmeisst" mich viel zu früh raus, so dass ich mit meinen 20 kg noch ca. 2 km laufen muss. Wenigstens finde ich mich gut zurecht, ich hatte die Koordinaten meines Bed & Breakfast via Google Maps herausgesucht und auf mein Garmin-GPS gespeichert. Der Liverpooler Dialekt ist recht schwer, ich habe viel Mühe die Leute zu verstehen (und wahrscheinlich auch umgekehrt). Es wird sehr schnell gesprochen und ich muss häufig nachfragen.
B&B in Liverpool
Als ich klingele kommt aus dem Nachbarhaus Lian, wahrscheinlich der Manager. Auch er spricht sehr schnell ist aber wie alle bisher sehr freundlich. Er zeigt mir mein sehr kleines aber feines Zimmer. Das Waschbecken ist kleiner als meine ausgestreckten Hände. Aber kein Problem. Schön, dass das Wasser Trinkwasser ist. Es gibt auch einen Wasserkocher samt Tee auf dem Zimmer (dies stellte sich später als Standard in allen Bed & Breakfast heraus).
Bierprobe
Von Lian lasse ich mir ein Pub empfehlen, das ich nach dem Duschen aufsuche. Das Beizli stellt sich als uriges Pub heraus, so wie man sich ein englisches Pub vorstellt und hat sehr viele verschiedene Biersorten parat. Ich fange mit einem Pint Guiness an. Es wird grundsätzlich immer gleich bezahlt, das hilft das Budget unter Kontrolle zu halten. Die Preise sind für deutsche bzw. schweizer Verhältnisse bezahlbar. Eigentlich wollte ich noch gerne etwas zu essen, jedoch hat die Küche bereits geschlossen, wofür sich der Barkeeper tausendmal entschuldigt.
Auch hier bestätigt sich die "britische" Höflichkeit. Ein "Excuse Me" oder "I'm Sorry" wird so gut wie nie vergessen. Das Pub ist nicht allzu voll, daher entwickelt sich auch ein Gespräch mit dem Barkeeper. Ich habe jedoch auch hier wieder grosse Mühe, besonders wegen der relativ lauten Hintergrundmusik. Der Barkeeper ist selber aus dem Lake-District, den ich in den nächsten Tagen ja besuchen werde, empfiehlt mir aber Schottland. Da ich nicht Bescheid weiss über das Verhältnis England – Schottland, bzw. Engländer – Schotten und nicht gleich in ein Fettnäpfchen treten will, erzähle ich ihm zunächst nicht, dass ich auch Schottland bereits fest im Programm habe.
Nach der Probe von drei verschiedenen Biersorten entscheide ich mich für ein Halfpint Beamish Brew. Die Proben gibt es übrigens gratis in extra Probengläsern. Da der Tag sehr lang war ziehe ich mich bald in meine Unterkunft zurück. Beim Überqueren der Strasse werde ich fast überfahren, da ich wie gewohnt hauptsächlich nach Links schaue, bevor ich die Strasse überquere. Das ist mir erst mal eine Lehre und ich versorge mich dann noch schnell im 24 h Supermarket mit ein paar Süssigkeiten. Es ist jetzt bedeutend kühler geworden. Nachdem ich noch ein paar Notizen zum Tag gemacht habe lege ich mich hin. Die Gegend ist sehr ruhig, nachts fahren fast keine Autos und ich schlafe recht gut (allerdings mit Ohrstöpseln, da doch etwas Strassenlärm von der Strasse hereindringt).
Schottland – Tag 2 – 19.08.08
Erstes englisches Frühstück
Vom ersten englischen Frühstück werde ich am nächsten morgen doch etwas enttäuscht. Statt baked beans gibt es nur Toast und guten Kaffee und Müsli. Ich beschliesse das Angebot des naheliegenden Aldis zu testen und mache mich gleich nach dem Frühstück auf den Weg. Aldi baut gerade um, der Eingang ist um die Ecke. Ich wundere mich schon, dass ich der einzige Gast bin, bis der Manager kommt und mir erklärt, dass er eigentlich erst um 9:00 aufmacht und das er wegen der Arbeiter die Tür offen hat lassen müssen.
Er entschuldigt sich tausend mal und ich gehe weiter. Da es ausser dem Strassenatlas von Grossbritannien eh nichts vernünftiges im Non-Food-Bereich gibt gehe ich weiter zum 24 h Supermarket. Es ist recht kalt. Da ich aufgrund meines Gepäckgewichtsproblems recht wenig warme Kleider dabei habe, kaufe ich ein Fleeceshirt und ein Sweatshirt. Nun muss ich wohl an den letzten Tagen meines Urlaubs einen Teil meiner Kleider per Post nach Hause schicken. Ich bringe den Einkauf zurück in die Pension und mache mich mit Sweatshirt und Regenjacke wieder auf den weg. Leichter Niesenregel, zum Teil sehr heftiger Wind wird mich heute (oder den Rest der Ferien?) begleiten. Ich nehme ein Daily Rider Ticket für £ 2.80 mit dem ich wohl den ganzen Tag in Liverpool und Umgebung Bus fahren darf. Mit Hilfe des GPS versuche ich an dem am Beatles Museum am nächst gelegenen Bus-Stop zu verlassen. Leider stimmen die Koordinaten nicht ganz. Ich mache einen Zwischenstop in einer Kathedrale, die wirklich eine beeindrückende Grösse besitzt. Sie ist allerdings erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut worden. Die Tour durch die Kathedrale ist sehr interessant, leider gibt es nur wenig Infos auf Deutsch.
In Liverpool auf den Spuren der Beatles
Anschliessend verlaufe ich mich etwas in einem Wohngebiet und frage eine Gruppe von Arbeitern nach dem Weg zu dem Beatles Museum in den Docks, die mir gerne den Weg erklären. Ein paar Meter weiter hält ein Lieferwagen an. Einer der Arbeiter muss Materialnachschub holen und nimmt mich fast bis zu den Docks mit. Wahnsinn! Ich stiefele geradewegs ins Museum und schnappe mir ein Audioführer in Deutsch (inbegriffen im Eintrittspreis von £ 12.00). Der Mann hinter dem Tresen begrüsst mich sogar auf Deutsch nachdem ich mich nach dem deutschen Audioführer erkundigt habe. Allerdings liefert der Audioführer nicht alle Informationen. Einiges läuft direkt auf Englisch. Das mit der plötzlichen Abneigung gegen die Beatles aufgrund von kirchenfeindlichen Äusserungen war für mich zum Beispiel erst mal nicht zu verstehen. Gemeint war wohl John Lennons Aussage "Beatles sind berühmter als Jesus".
Nach "The Beatles Story" verbringe ich noch ein bisschen Zeit im Starbucks im selben Gebäude , wo das Sandwich zwar miess, der Cappuchino aber klasse ist. Danach schlendere ich etwas ziellos durch die Albert Docks und schaue mir noch ein Museum an. Ich versuche ausserdem die Möwen beim Flug im Wind zu fotografieren, die offenbar viel Spass daran haben sich im Wind auf und ab treiben zu lassen.
Die Tragödie der Titanic ist mit Liverpool eng verbunden. Sie stach zwar in Southampton in See, jedoch unter der Flagge eines Liverpoolers Reeders, dem das Schiff gehörte. In dem der Schiffahrt gewidmeten Museum erfahre ich etwas mehr darüber. Auf dem Weg in die Stadt mache ich Halt in einer Imbissbude. Sie ist schön eingerichtet und bietet reichlich Plätze. Der Pizza fehlt zwar etwas Tomatensauce, aber es ist das erste warme Essen seit zwei Tagen. Dazu gibt es ein Liter Cola. Na so was – Cola wird nicht in Pints ausgeschenkt?
Da nächste Ziel ist der Cavern Club. Wieder orientiere ich mich an meinem Garmin GPS. Die zu Hause ausgesuchten Koordinaten scheinen aber nicht zu stimmen, ich komme viel zu weit aus der Stadt. Ich orientiere mich anhand eines Übersichtsplans und einem Wegweiser in der Stadt. Der Cavern Club ist nicht mehr der gleiche wie zu Zeiten der Beatles, sondern wurde recht detailgetreu ein paar Meter weiter wieder aufgebaut. Der Club ist offen und ein Mann mit Gitarre spielt sehr gut Beatles-Songs nach. Also bleibe ich. Später habe ich etwas Mühe den richtigen Bus-Stop zu finden. Als ich schliesslich einen mit der Nummer 86A finde, erklärt einer der Fahrer, dass ich mit dem Daily Riders Ticket nicht bei ihm fahren kann. Das verstehe ich nicht, die 86A sieht nicht anders da aus wie heute morgen. Kann es schein dass der Wissensstand der Bussfahrer recht unterschiedlich ist? Naja, die Zusatzkosten halten sich mit £ 1.20 recht gering. Wieder daheim bzw. in meinem Bed & Breakfast stolpere ich auf der Suche nach dem Wetterbericht über eine ziemlich schlecht gemachte englische Polizei-Story, lese etwas in einem Krimi und gehe früh ins Bett.
Schottland – Tag 3 – 20.08.08
Heute hole ich den Leihwagen. Ich bin leider viel zu früh am Flughafen. Der Mann vom Verleihbüro bittet mich später noch mal wiederzukommen, da er noch alleine ist. Ich kaufe mir bei Subways eine Cola und bemerke wieder den schmuddeligen Touch des ganzen Flughafens. Die Tische sind klebrig und werden nicht abgeräumt. Da war das Starbucks in der Stadt deutlich besser. Jeder Tisch wurde dort nach dem Abräumen eingesprayt und abgeräumt.
Während ich im Subways sitze fällt mir auf, dass einige Busse die Aufschrift ARRIVA haben, gestern ist mir Mercey Travel aufgefallen. Vielleicht gibt es zwei verschiedene Companys, die die Linien bedienen und desshalb hat mein Daily Riders nicht in beiden Bussen gegolten?
To the north – auf der linken Seite
Als ich zurückkomme eröffnet mir der Manager das der Wagen erst noch gerichtet werden muss. Das soll angeblich in 10 Minuten soweit sein. Eine Viertelstunde später lässt er mich lostraben. Nach fünf Minuten Fussmarsch und fünfzehn Minuten weiteren Wartens kommt endlich Danny mit "meinem" silbergrauen Ford Ka. Er zeigt mir noch drei kleine Steinschlagschäden, ansonsten kann ich nichts sehen. Die Schäden werden im Vertrag vermehrt.
Als ich das Auto erhalte, habe ich erst einmal grossen Bammel, mich in den Links-Verkehr zu stürzen. Viele Fussgänger hätte ich gestern beinahe umgerannt. Als "Festländer" weiche ich automatisch nach rechts aus, wenn mir jemand entgegenkommt. Die Briten weichen nach links aus, so dass es immer wieder zu lustigen Situationen kam. Ein "Sorry – Excuse Me" wird immer freundlich akzeptiert.
Das schlimmste am Fahren ist das Schalten mit der linken Hand. Das ist so ungewohnt, dass ich mir die ersten paar mal wie ein Fahrschüler vorkomme. Zur Übung fahre ich erst zwei mal zwischen zwei Kreisverkehren hin- und her. Da das schnell ziemlich witzlos ist stürze ich mich ins "echte" Strassen-Getümmel. Erstmal geht es zurück zur Woodcraft Road und es wird Proviant im Aldi eingekauft. Es zeigt sich bzw. wird sich während meines Urlaubs zeigen dass es tatsächlich einfacher ist bei viel Verkehr, als bei wenig zu fahren. Man fährt einfach den Autos hinterher und nichts kann schiefgehen. Schwieriger wird es, wenn die Fahrbahn leer ist. Update: Neun Jahre später bin ich zum dritten Mal in Grossbritannien. Hier tue ich mich zum ersten Mal deutlich schwerer. Allerdings ist das Auto auch grösser und ich älter.
Nach kurzer Zeit werde ich mutig und traue mich auch auf die zweite Spur und überhohle einen Bus. Bei Aldi bekomme ich alles ausser einer Luftmatratze und Spiritus, daher probiere ich es noch mal beim 24h Supermarket. Dort werde ich leider auch nicht fündig. Trotzdem geht es auf zum Lake District. Ich bin froh, mein Navi dabei zu haben. Schnell bin ich auf der Autobahn auf der ich sehr gut klar komme. Nach kurzer Zeit überhole ich die mit 60 Meilen pro Stunden vor mir fahrende Oma und schwimme mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit mit. Mir scheint es allerdings, das fast alle Briten ca. 10 bis 20 Meilen zu schnell unterwegs sind. In Grossbritannien sind innerorts 48 Kilometer pro Stunde (30 Meilen), ausserorts 96 Kilometer pro Stunde (60 Meilen) und auf der Autobahn 112 Kilometer pro Stunde (70 Meilen) erlaubt. Nur einmal vergesse ich nach dem Überholvorgang zurück auf die linke Spur zu wechseln und habe prompt einen Jaguar im Nacken. Das Fahren auf der Autobahn ist insgesamt einfacher als in der Stadt.
Zum Lake-District
Ich komme gut voran bis zum Lake-District, ab der Autobahnausfahrt wird der Verkehr jedoch zäh. Ich sehe ein Outdoor-Shop unterwegs und halte schnell an. Dort versuche ich wieder eine Luftmatratze und Spiritus zu bekommen. Leider finde ich nicht wie gewollt eine ganz dünne Luftmatratze sondern laufe mit 2 dickeren Schaumstoffmatten raus. Im nächsten Ort versuche ich es wieder und nehme schliesslich "Power-Fuel". Wie sich rausstellt, ist das wohl eher Petroleum und verrusst mir meinen Kocher ganz extrem.
Ich versuche einen Campingplatz hinter einem Pass zu finden, merke allerdings zu spät, dass ich schon weiter bin, als ich eigentlich dachte, genauer kurz vor Keswick. Da ich keine Lust mehr auf Scuhen habe, nehme ich den nächsten ausgeschilderten Campingplatz – Bridge-End Farm. Das Wetter ist wunderschön und ich freue mich das Zelt aufbauen zu dürfen. Die zwei Meter zwanzig die mein frisch gekauftes Zelt angeblich hat, kann ich jedoch nicht finden. Egal wie ich mich drehe und wende, ich stosse mindestens an einem der Enden an. Heute abend gibt es Tortellini und Sauce, draussen schmeckt es einfach immer lecker. Ich gönne mir noch zwei Bier wobei ich das eine auf dem unebenen Boden fast komplett ausleere. Ich schlafe schnell ein, jedoch wache ich oft auf.
Schottland – Tag 4 – 21.08.08
Campen in England – Eine feuchte Angelegenheit
Alles fühlt sich nass und feucht an. Tatsächlich ist das ganze Zelt von innen feucht und an der Seite steht etwas Wasser. Das Ende des Schlafsacks ist ebenfalls nass. Was ist passiert? Mir ist es nicht ganz klar. Ich lasse den Inhalt einer Wasserflasche Wasser auf das Zelt tropfen, das perlt wunderbar ab. Muss also komplett Kondenswasser sein. Ich beschliesse die nächste Nacht im Auto zu schlafen. Es ist relativ kalt und regnet immer wieder. Mein Frühstück nehme ich daher unter dem Baum.
Erste Wanderung im Lake-District
Ich mache mich trotzdem auf den Weg. Schnell finde ich ein Hinweisschild mit Nicks Pass. Das klingt interessant, jedoch verpasse ich zunächst die richtige Abzweigung. Auf dem Hinweisschild ist leider auch nicht die Entfernung angegeben. Der Pfad, den ich zunächst fälschlicherweise nehme ist sehr steil und romantisch, zum Teil muss ich die Hände zur Hilfe nehmen. Als eine grössere Regenfront vorbei zieht, finde ich Schutz unter einem Felsvorsprung. Da der Pfad auf einmal auf einer Schafweide endet, beschliesse ich erst mal wieder den Abstieg.
Für den Rückweg wähle ich einen Alternativpfad, der zunächst einfacher scheint, jedoch muss ich zwei Abschnitte überwinden, über die ich mich regelrecht herablassen muss. Für kleine Leute wäre das nichts gewesen. Als ich immer mehr Schafe sehe dämmert es mir: ich bin nicht auf einem offiziellen Fussweg, sondern war auf einem Schafsweg unterwegs. Nach den zwei schwierigen Abstiegen komme ich jedoch schnell voran und mache mich zurück im Tal erneut auf die Suche nach dem Aufstieg zum Pass. Der ist sehr steil, ich muss oft anhalten um zu verschnaufen. Auch hier laufen mir Schafe über den Weg, die jedoch nicht zutraulich sind.
Meine Lust weiter zu wandern sinkt immer mehr. Noch immer fällt permanenter leichter Nieselregen. Trotz Goretex-Jacke bin ich sowohl von aussen nass, als auch von innen aufgrund des beschwerlichen Aufstiegs nass geschwitzt. Zwar schaut immer mal kurz die Sonne raus, aber nur so kurz, dass es nicht zum trocken werden reicht. Als neues Ziel setzte ich mir nur noch den Pass zu erreichen und nicht mehr die ganze Route zu laufen. Und tatsächlich scheint es nur noch wenige Meter bis zum Ziel zu sein. Doch hinter der nächsten Anhöhe kommt etwas versetzt eine weitere und das Spiel geht noch zweimal so weiter. Als die nächste Anhöhe im Nebel bzw. in den Wolken verschwindet, habe ich den Grund umzudrehen sonst wird es zu gefährlich. Ich steige also wieder ab. Insgesamt war ich jetzt gerade einmal etwas mehr als vier Stunden weg.
Als ich wieder am Campingplatz ankomme schafft es die Sonne endlich länger herauszukommen. Es wird immer besser, so dass ich eine Leine zwischen Mauer und Auto spanne und meine feuchte Wäsche anfange zu trocknen. Kurz darauf kommt eine Frau und klärt mich auf, dass ich auch einen vorhandenen Trockner benutzen darf. Wäre nicht schlecht wenn das der Chef das gestern schon gesagt hätte. Da zu der Sonne ein leichter Wind weht, lasse ich meine Wäsche erst mal draussen. Es gibt Kaffee und Kuchen aus dem Aldi. Mit zwei Packungen Latte pro Tasse wird das Zeug trinkbar. Der Kuchen ist lecker.
Abendspaziergang
Ich hatte gelesen, dass die angrenzende Strasse um den See geht und mache mich auf den Spaziergang. Nach ein paar Metern merke ich dass ich zwar die Kamera aber keine Batterien mit dabei habe. Daher gehe ich zurück und sorge für Nachschub. Freundlicherweise schliesst sich meine Zelt-Nachbarin Kelly an, die sagenhafte 2 Monate mit Rucksack auf Tour durch Enlgand and Schottland ist. Sie ist bereits wieder südwärts unterwegs und gibt mir ein paar Tipps zu sehenswerten Dingen. Das meiste ist mir jedoch aus meiner Vorbereitung bekannt.
Die abendliche Aussicht auf den See ist sehenswert und liefert wieder das Motiv für zahlreiche Fotos. Da es bereits recht kalt wird, gehen wir bald zurück und jeder kocht für sich sein Abendessen. Ich spendiere noch den Rest Kuchen und meine letzten zwei Bier zum Nachtisch. Wir verabschieden uns bald, Kelly ist Langschläferin. Ich im "normalen Leben" normalerweise auch, jedoch nicht beim campieren. Ich schlafe in meinem "riesigen" KA. Beim Herrichten des Lagers gebe ich mir Mühe, was sich aber auszahlt.
Schottland 2008 – Tag 5
Ich habe gut geschlafen und wache ohne Kreuzschmerzen auf. Mir ist nur ziemlich kalt. Es ist erstaunlich wie stark es hier nur so kurz über Meereshöhe nachts abkühlt. Es ist viel Feuchtigkeit im Auto, was nun sicher nur Kondenswasser sein kann. Nach dem Kaffee mache ich mich sofort on tour. Ich möchte zunächst zu Port Carlisle und zum Beginn von Hadrians Wall. Mein Navi schickt mich hier über Strassen, auf denen kaum zwei Autos aneinander vorbei kommen. Ich komme nur langsam voran. Der Meeresblick ist zwar schön, aber nicht unbedingt einen Abstecher wert. In Carlisle fahre ich daher wieder auf die Autobahn, die mich direkt nach Glasgow bringt.
Wirklich Schottland
Ich habe eigentlich einen Grenzübergang erwartet, kann aber nicht einmal einen Grenzhinweis sehen. In Glasgow verliere ich viel Zeit, mir ergeht es aber immerhin besser als dem Gegenverkehr, der im Totalstau steht. Auf dem Rückweg sollte ich Glasgow eventuell total meiden. Weiter geht es weiter vorbei an Loch Lomond. Die Gegend wird zunehmend schöner. Von den Schweizer Landschaften verwöhnt haut es mich zwar nicht gleich um, das ändert sich jedoch Meter für Meter, den ich mich den Highlands nähere. Die Berge werden immer höher, die Weiten immer weiter. Ausser mir staunen auch noch weitere Touristen, die zahlreich auf der gleichen Strasse unterwegs sind.
Scottish Highlands
Kurz hinter Glasgow war die Autobahn zu Ende und wer in die Highlands will hat nicht wirklich viele alternativen Strassen zur Auswahl. Trotz meiner normalerweise flotten Fahrweise macht es mir hier nichts aus, dass ich nur noch langsam voran komme, es gibt einfach zu viel zum Staunen. Ich halte oft an und mache bald Bekanntschaft mit den Midges: Ganz kleine Mücken, die aber leider auch stechen und sich wie Vampire auf alles Lebende stürzen. Mir scheint es dass sie hauptsächlich in der Nähe der kleinen Seen vorkommen, die immer wieder wunderschön in die Heide-Felder eingebettet sind. Ich war halbwegs vorbereitet und habe ein Gesichtsnetz dabei, somit kann ich mich vor dem unangenehmsten schützen. Unangenehm ist, dass die Biester auch mit ins Auto fliegen und dort erstmal wieder mühsam vertrieben werden müssen, bevor man weiterfährt. Ein paar reisen also nach jedem Stop wieder mit. Das gute Anti-Brumm in der stärksten Variante auf Hände, Haare Gesicht verteilt bringt auch etwas, jedoch nicht länger als fünf bis zehn Minuten. Anti-Brumm ist ein in der Schweiz erhältliches Anti-Insekten Spray.
Ich bin schon wieder lang unterwegs und ziemlich müde. Es dauert eine Weile, bis ich den nächsten Campingplatz finde. Hier kostet die Nacht satte £13 statt £ 3.50 die Nacht zuvor. Allerdings ist der Komfort auch wesentlich höher.
Noch einmal im Zelt übernachten
Meinem Zelt gebe ich hier eine zweite Chance. Tatsächlich wird es schon wieder schnell von innen feucht. Dieses Mal nehme ich kein Gepäck mit rein, so dass die einwandige Aussenwand wenigstens nicht mehr vom Gepäck berührt wird. Ich mache noch einen kurzen Spaziergang den nächst gelegenen Berg hinauf. Beim Rückweg schaut teilweise die Sonne heraus, was zu wundervollen Lichtverhältnissen führt, die sich so gar nicht auf das Foto bannen lassen. Nach dem Abendessen gehe ich recht früh schlafen.
Zunächst ist mir schön warm und ich schlafe schnell ein.
Schottland – Tag 6 – 23.08.08
Um vier Uhr morgens wache ich stocksteif gefroren auf. Ich ziehe nach und nach alles in Griffweite an, es hilft nichts, die Kälte will nicht mehr aus den Knochen. Ich ziehe um ins Auto, wärme mich vorher im Waschraum auf, der zum Glück beheizt ist. Im Auto ist es inzwischen auch so kalt, dass es mir nicht wirklich wärmer wird und ich fröstle den Rest der Nacht vor mich hin. Später auf dieses Erlebnis angesprochen, geben mir befreundete "Camping-Experten" den Rat: Einfach PET-Flaschen mit möglichst warmen Wasser füllen und diese als Wärmflaschen verwendet. Ich werde es das nächste Mal ausprobieren. Man sollte sicherlich auch nicht mit seinem 10 Jahre alten Schlafsack nach Schottland zum campen reisen. Ich muss mir jedenfalls ganz schnell was wegen des Schlafsacks einfallen lassen.
Besuch beim Frühstück
Beim Frühstück bekomme ich erstaunlicherweise Besuch von einer frechen Möwe. Die Möwe ist sehr gross und scheint mir von der Sorte, die es nur im Meer gibt. Eigentlich erstaunlich, da mir das Meer recht weit weg erscheint. Später messe ich mittels Google Maps nach, Loch Leven ist nur ca. 1.5 km weg, dies wiederum mündet irgendwann im Meer.
Die Möwe bettelt mich die ganze Zeit an und bekommt daher etwas von meinen Keksen ab. Zum Dank darf ich jetzt mein Frühstück nicht mehr unbeaufsichtigt lassen, da sich das Biest sonst sofort darüber her macht. Ich packe zusammen und fahre schliesslich los und nehme mir vor heute etwas weniger Stopps einzulegen, damit ich es noch auf die Isle of Skye schaffe. Ausser mir sind wieder viele andere unterwegs. Die Fahrt bleibt interessant, die Berge werden zwar wieder niedriger, jedoch werden die Gewässer noch interessanter.
Eilean Donan Castle
Kurz nach zwölf bin ich bei meinem nächsten Ziel: Eilean Donan Castle. Der Eintritt kostet £ 4.95. Ich bin ein klein wenig enttäuscht, die Burg ist eigentlich nicht gut erhalten, sondern wurde 1912 von einem reichen Schotten als Residenz wieder auf gebaut. Bekannt ist das Schloss u. a. aus einer Szene aus dem Film Highlander, in dem er aus dem Dorf gejagt wird.
Ich gehe auch auf die andere Seite um möglichst das bekannte Motiv aus dem Norden zu sehen und entdecke einen Outdoor Shop. Dort lasse ich mich gleich noch wegen meines Schlafsack-Problems beraten. Es gibt Fleece oder Seiden-Inlays für Schlafsäcke, die man im Schlafsack anziehen kann. Alternativ zeigt mir die Verkäuferin diverse günstige Schlafsäcke. Sie gibt sich sehr viel Mühe den billigst klein zusammenlegbaren zu finden. Ich entscheide mich für einen Schlafsack und komme mit mit £ 27.50 recht gut weg.
Isle of Skye
Nun geht es weiter Richtung Isle of Skye. Die Brücke über die Insel habe ich mir länger vorgestellt. Der Verkehr auf der Isle of Skye ist zwar relativ wenig, jedoch komme ich auch hier nur relativ langsam voran, es ist recht kurvig. Lange warte ich auf ein Hinweisschild für einen Campingplatz. Der erste kommt in Loch Sligachan, jedoch macht mich die Lage direkt an der Strasse und ohne Wasser in der Nähe überhaupt nicht an. Ich biege ab auf die A863 in Richtung Dunvegan.
Unterwegs kaufe ich mir einen Einmalgrill und Rindsgulasch. Erst in Dunvegan finde ich einen Campingplatz (Kinloch camp site) direkt am Meer bzw. Loch Dunvegan. Die Bucht ist wunderschön, nur der Wind wird immer extremer. Ich schlage mein Zelt auf und plane aber fest ein im Auto zu schlafen. Der Manager des Campingplatzes ist sehr freundlich und leiht mir eine Karte. Die die ich zuvor im Spar gekauft habe, taugt leider nix. Generell merke ich mir für die Zukunft erst dann ein Karte bzw. einen Reiseführer zu kaufen, wenn ich genau weiss, wo es mich hin verschlägt. Einige der während meines Urlaubs gekauften Reiseführer taugen leider gar nix. Ich schmeisse meinen Grill an. Aufgrund des starken Windes dauert es aber sehr lange, bis die Kohle sauber durchgeglüht ist. Ich hatte es eigentlich umgekehrt erwartet. Als ich mit dem Essen fertig bin fängt es immer mehr an zu regnen.
Schottland – Tag 7 – 24.08.08
Robben
Leider funktioniert das Zeug, das ich mir als Brennflüssigkeit gekauft habe, nicht. Mist, es gibt wohl kalt zum Frühstück. Ich kämpfe noch ein wenig mit der Wäsche, aufgrund des guten Wetters und des Windes trocknet sie schnell. Darauf mache ich mich zum Korallenstrand auf. Davor sehe ich das Dunvegan Castle, was ich eigentlich gar nicht eingeplant habe. Ich entschliesse mich aber kurzerhand eine Besichtigung zu machen. Es ist gut erhalten und gehört wohl dem Stamm der McLoods, die es heute noch gibt. Tatsächlich kann man von der Küste aus auch eine Bootsfahrt zu einigen kleinen Inseln machen, auf denn Robbenkolonien leben. Da überlege ich nicht lange. Da gibt es zahlreiche Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Das ist mehr, als ich erwartet habe.
Die Tiere aus nächster Nähe in den freien Wildnis zu sehen war eindeutig einer der Höhepunkte bisher. Danach folge ich der Strasse bis zum Parkplatz. Jetzt geht es ca. 40 Minuten zu Fuss weiter. Der Strand ist wunderschön. Auf dem Rückweg ist der Wind derart heftig, dass ich fast keine Luft mehr bekomme. Ich beschliesse etwas ins Landesinnere zu fahren, um vor dem Wind zu flüchten. Etwas Vernünftiges möchte ich gerne auch noch zu essen. Das Restaurant im Ort sieht von aussen jedoch sehr baufällig aus. Nachdem ich auf der Toilette war, möchte ich dort nicht mehr essen und fahre in die nächste Bucht. Auch dort führt eine One Track Road hin, die immer wieder mit Ausweichstellen versehen sind. Ich werde derartigen Strassen immer wieder auf dem Rest meiner Reise finden. Leider habe ich mir mit dem Salmon-Toast etwas Kaltes ausgesucht, so dass warmes Essen heute ausfällt.
Als ich zurückfahre kommt mal wieder die Sonne etwas raus. Kurz darauf beginnt es sich wieder einzuregnen. Ich werde also morgen wieder in Richtung Landesinnere weiterziehen.
Hier geht es weiter zu 2. Teil des Reiseberichtes.
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