Zuletzt aktualisiert am 26. Dezember 2023 von Lars
Was Motorrad-Neuerscheinungen angeht, bin ich zur Zeit absolut nicht auf dem Laufenden. Meine
BMW R 1150 GS Adventure macht eigentlich immer noch Riesen-Spass, wenn da nur nicht der ständige Ärger mit den vollkommen arroganten BMW-Händlern wäre. Kommt man mit so einer alten BMW vorbei, muss man mindestens drei Wochen auf den nächsten Reparaturtermin warten. Ausserdem ist sie halt doch ein bisschen arg schwer. Mein nächstes Motorrad wird also ziemlich sicher kein blauweisses Logo mehr zieren und muss deutlich leichter sein. Man wird schliesslich nicht jünger.
Manchmal trauere ich ein bisschen meiner guten alten Suzuki DR 800 S nach. Gut, es war kein Vergleich zu aktuellen Modellen, vor allem das Fahrwerk war ein Katastrophe. Schnell gefahrene Kurven und Seitenwind auf der Autobahn liessen mir immer den Angstschweiss von der Stirn tropfen. Nennenswerte Bremswirkung vorne gab es nur mit einer nachgerüsteten Stahlflex-Bremsleitung.
Apropos Suzuki. Warum haben die sich eigentlich – als Quasi-Erfinder der Reiseenduro – derart die Butter vom Brot nehmen lassen und keinen Angriff auf die GS-Klasse gestartet?
V-Strom 1000 2014 – kommt endlich ein würdiger Nachfolger der DR BIG?
Über viele Jahre hinweg haben sich die Manager anscheinend ausschliesslich auf den asiatischen Markt konzentriert. Doch das ändert sich 2014. Die V-Strom 1000 kommt jetzt als Neuentwicklung mit ABS und Traktionskontrolle.
( Bildquelle: http://www.asphaltandrubber.com )
Gefällt mir durchaus. Die Koffer sehen zwar etwas winzig aus und auch der Scheinwerfer von vorne hätte ich anders gestaltet. Aber die Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Sieht aus wie eine BMW GS? Hüstel. Das Grunddesign samt Schnabel haben die Japaner kreiert. Die GS-Fahrer fahren also eher einen Suzuki Aklatsch. Wer es nicht glaubt:
Das Suzuki im Gegensatz zu BMW das Potenzial dieses Genre nicht erkannt hat und BMW das Feld beinahe kampflos überlassen hat, ist natürlich die andere Seite. Ich denke dass da in Japan einige Tränen (wenn nicht sogar Köpfe?) gerollt sind.
V-Strom 1000 2014 – die wichtigsten technischen Daten
4-stroke, liquid-cooled, DOHC, 90˚ V-twin | |
Hubraum | 1037 cm³ |
Leistung (kW/PS) | 74/100 |
Drehmoment | 103 Nm (4000 U/Min) |
Kette | |
Leergewicht | 228 kg |
ABS, Traktionskontrolle, ansonsten kein elektronischer Schnickschnack. Fürs Fahrwerk braucht es das gute alte Handrand und das Windschild verstellt man ebenfalls manuell. Aber, oder vielleicht auch weil diverse elektronische Helferlein fehlen, gehört sie mit 228 kg eher zu den leichteren unter ihrer Klasse und macht sie für mich persönlich sehr interessant. Mit knapp 12000 Euro ist sie aber sicher kein Billig-Angebot. Im Erscheinungsjahr würde ich eh kein Motorrad kaufen. Mal schauen ob es in ein
bis zwei Jahren junge Gebrauchte zu bezahlbaren Preisen gibt.
Die Kritiker sind durchaus voll des Lobes. Die Power unten heraus scheint genial zu sein, die Bremsen sehr sportlich und das Fahrwerk auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil. Die Gussräder halte ich nicht wirklich für ein Problem, da ich allerhöchstens mal ein paar gut ausgebaute Feldwege fahre.
Probefahrt der neuen V-Srom
Brutschi Motos in Eiken lieh mir die neue V-Strom für eine Stunde aus. Vielen Dank. Die allgemeinen Testberichte kann ich wirklich bestätigen: Der Motor tritt auch aus dem unteren Drehzahlbereich kräftig an, Das Fahrwerk ist auch in Kurven immer stabil. Die Bremsen packen ordentlich zu. Im direkten Vergleich zu meiner jetzigen BMW R 1150 GS Adventure braucht sich die Suzuki überhaupt nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Sie holt aus einem Motor mit wengiger Hubraum mehr Leistung und mehr Drehmoment und ist dabei ein ganzes Stück leichter. Gut, es fehlt der Kardan, dafür ist das Getriebe wirklich sauber und leise schaltbar. Ich empfinde es schon als störend, wenn man sich mal vor der Kurve im Gang vertan hat, in Schräglage schaltet und das ganze Motorrad das mit einem kräftigen Schütteln quittiert.
Gut, meine Adventure hat schon 10 Jahre auf dem Buckel, aber ich bin auch sowohl eine luftgekühlte, als auch eine wassergekühlte BMW GS 1200 Probe gefahren. Die V-Strom kann mit dem Motor der neuen GS nicht mithalten, das zeigt schon einen Blick auf Leistung und Drehmoment. Trotzdem reicht die Leistung der V-Strom auch für zügigere Fahrweisen. Leider sind die BMW-typischen Probleme mit Schaltung und Kupplung auch beim neuen Wasserboxer nicht besser geworden. Die luftgekühlte (ich glaube es war die 2009er), war zwar deutlich besser. Die wassergekühlte knallte schlimmer wie meine alte. Bei einem Bekannten trennte die Kupplung nicht mal vollständig. Mit der neuen GS 1200 scheint BMW wieder einen Riesen-Schritt nach hinten gemacht zu haben in Sachen Getriebe / Kupplung. Wer aber auf BMW schwört und nie was anders fährt, der meint halt, das gehört so und muss sein 😉
Würde ich sie kaufen?
Hätte ich das nötige Geld flüssig, definitiv ja. Im Moment habe ich es aber nicht und ich überlege mir ausserdem ernsthaft, ob ich überhaupt noch bei der Enduro-Klasse bleibe. Bevor ich ein neues Motorrad kaufe, will ich unbedingt mal noch die Yamaha MT-09 Probe fahren. Die ist hier in der Gegend aber ausverkauft. Gerüchte sagen ausserdem, dass auf Basis der MT-09 möglicherweise was im Enduro-Bereich kommt. Ich spare also noch etwas und warte.
Ob die V-Strom 1000 2014 ein bisschen vom GS-Kuchen abschneiden kann?
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Bilder von der Swiss Moto 2014
Hallo, hier schreibt Lars. Ambitionierter Hobbyfotograf. Outdoor-Fan. Reisender. Informatiker. Meist unterwegs mit Kamera, Zelt oder Minicamper. Mehr über mich erfährst du hier: Über mich. Danke für deinen Besuch!