Zusammenhang Verschlusszeit, Blende, ISO (mit Video)

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Zuletzt aktualisiert am 25. Dezember 2023 von Lars

Ein Foto ist das Ergebnis aus Verschlusszeit, Blende und ISO. Alle drei Einstellungen beeinflussen sich gegenseitig, haben aber teilweise auch unterschiedliche Wirkungen. Wir schauen uns das in diesem Artikel genauer an.

Was ist die Verschlusszeit in der Fotografie?

Die Verschlusszeit oder auch Belichtungszeit ist die Zeit, in der der Verschluss deiner Kamera aufgeht, um Licht auf den Sensor deiner Kamera zu lassen und wieder zugeht.

Üblicherweise verwendet man Verschlusszeiten, die nur Bruchteile einer Sekunde lang sind. Daher wird die Verschlusszeit auch meist als Bruchzahl angegeben. Bei 1/160 ist der Verschluss für 1/160 Sekunden, also 0.00625 Sekunden offen. 1/80 wäre daher eine längere Verschlusszeit. Die Angabe „Sekunde“ wird in der Regel weggelassen.

Es gibt durchaus Situationen, wo man auch Verschlusszeiten grösser oder gleich  einer Sekunde verwendet. Das aber meist bei Nachtaufnahmen oder Situationen mit sehr wenig Licht. Derart lange Verschlusszeiten erfordern immer ein Stativ.

Um Bewegung einzufrieren, muss die Verschlusszeit möglichst kurz eingestellt sein. Mit 1/160 oder kürzer solltest du Menschen und Tiere scharf abbilden können, die nur gemütlich unterwegs sind.

Bei 1/1250 oder kürzer kannst du auch sehr aktive Tiere und Menschen (zum Beispiel Hund oder Sportler) scharf abbilden.

Mit längeren Belichtungszeiten erzeugst du Bewegungsunschärfe. Man sieht also auf dem Bild, wenn sich etwas bewegt hat. Doch wähle keine zu lange Belichtungszeit, wenn du kein Stativ hast, denn sonst wird das ganze Bild unscharf.

In der Regel schafft man scharfe Fotos mit längeren Belichtungszeiten als 1/60 kaum noch aus der Hand. Nur mit eingeschaltetem Bildstabilisator geht vielleicht noch etwas mehr.

Eine kürzere Belichtungszeit bedeutet aber auch, dass weniger Licht auf den Sensor fällt. Das Bild wird also tendenziell dunkler. Du kannst hier aber mit der ISO und auch etwas mit der Blende entgegenwirken.

Verschlusszeit 0.8 Sekunden
Verschlusszeit 0.8 Sekunde – Bewegungen auf dem Wasser verwischen
Verschlusszeit 1/1250 Sekunde
Verschlusszeit 1/1250 Sekunde – Bewegungen auf dem Wasser deutlich sichtbar
Verschlusszeit 1 Sekunde
Verschlusszeit 1 Sekunde – Paketschnur im Wind – Bewegungen deutlich sichtbar, Schnur wird unscharf
Verschlusszeit 1/1250 Sekunde
Verschlusszeit 1/1250 Sekunde – Paketschnur im Wind trotzdem scharf
Verschlusszeit 2 Sekunden
Verschlusszeit 2 Sekunden (mit ND-Filter zur Verdunkelung) ergibt einen Wasserfall mit schön verwischter Oberfläche

Was ist die Blende in der Fotografie?

Blende bezeichnet die Grösse der Öffnung, die Licht auf den Sensor lässt. Ein kleiner numerischer Wert bedeutet dabei eine grösser Öffnung, ein höherer eine niedrigere.

Die Blende ist also auch ein Wert der mitverantwortlich ist für die Menge an Licht, die auf den Sensor fällt.

Die Blende beeinflusst aber auch massgeblich die Schärfentiefe.

Bei einer weit geöffneten Blende ist die Schärfentiefe, also der Bereich, indem das Motiv um den Fokuspunkt herum noch scharf wird geringer als bei einer weit geschlossenen Blende.

In der Portraitfotografie wählt man daher kleine Blendenwerte (2.8-4), damit nur das Model scharf ist und der Hintergrund dagegen unscharf. Bei der Landschaftsfotografie wählt man grössere Blendenwerte (8-9), damit ein möglichst weiter Bereich auf dem Foto scharf ist (zum Beispiel sowohl die Bäume im Vordergrund als auch die Berge im Hintergrund).

Sehr hohe Blendenwerte (also weit geschlossene Blenden) machen in der Regel keinen Sinn, da dann Beugungsunschärfe auftreten kann.

Blende 4
Blende 4
Blende 8
Blende 8 – Hier ist der Hintergrund noch vergleichsweis unscharf, weil das „Model“ sehr nah ist und der Abstand zum Hintergrund im Verhältnis sehr gross. Bei der Landschaftsfotografie solltest du aber trotzdem Blende 8 wählen, da der Baum im Vordergrund wahrscheinlich trotzdem mehrere Meter entfernt ist und im Verhältnis der Hintergrund nicht so weit davon weg ist
Blende 22
Blende 22

Was ist ISO in der Fotografie?

ISO bezeichnet die Empfindlichkeit des Sensors. Diese lässt sich in der Regel verändern. Je höher der Wert, umso empfindlicher ist der Sensor. Je empfindlicher der Sensor, umso eher gibt es aber auch Bildrauschen.

Wenn du bei schlechten Lichtverhältnissen (zum Beispiel Affenhaus Zoo) ohne Stativ ein scharfes Foto machen willst, muss du die Empfindlichkeit erhöhen, also einen höheren ISO-Wert wählen.

Welche ISO-Werte noch brauchbare Fotos liefern hängt von deiner Kamera und auch von deinem persönlichen Geschmack ab. Hier hilft nur ausprobieren. Vollformatkameras, wie die Sony Alpha 7II, sind in der Regel etwas unempfindlicher, wie Kameras mit kleineren Sensoren.

ISO 2500
ISO 2500 – Bei der Vollformatkamera noch erträglich
ISO 25600
ISO 25600 – Starkes Bildrauschen (Bild gegebenenfalls vergrössern)

Fazit Verschlusszeit, Blende und ISO in der Fotografie

Verschlusszeit, Blende und ISO beeinflussen sich gegenseitig.

verschlusszeit-blende-iso

Beispiele:

  • Benötigst du eine kurze Verschlusszeit und es ist schon recht dunkel, kannst du das mit einem höheren ISO-Wert kompensieren, erhältst aber mehr Bildrauschen.
  • Möchtest du die Blende weit öffnen, um dein Motiv vom Hintergrund freizustellen, kannst du die ISO und/oder die Verschlusszeit verringern, damit das Bild nicht zu hell wird.

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