So war Wandern auf dem Rheinsteig 2020

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Zuletzt aktualisiert am 26. Dezember 2023 von Lars

rheinsteig

Rheinsteig statt Jakobsweg. Im Januar hatte ich noch voller Freude über meine ursprünglichen Reiseplänen für 2020 geschrieben. Der Caminho Português hätte es werden sollen. Dann kam Corona. Jetzt wird es der Rheinsteig in Deutschland. Alles rund um den Rheinsteig in diesem Artikel.

Dann wurde alles anders wegen Corona…

Endlich würde ich auch mal in Santiago de Compostela ankommen. Denn den portugiesischen Jakobsweg kann man innerhalb drei Wochen komplett schaffen. Doch dann? Dann kam Corona und alles wurde anders.

Corona? Alltag ein Stückweit schon Normalität…

Mittlerweile habe ich mich, wie wahrscheinlich die meisten, zumindest einigermassen an die Situation gewöhnt. Doch es scheint mir nicht sicher, ob nicht eine zweite Welle kommt. Update: Jetzt ist sie leider schon da. Beim Wandern kann man zwar relativ gut Abstand halten, jedoch muss man auch übernachten. Meine Idee war, je nach Lust und Laune im Zelt zu übernachten, eine einfache Pension zu suchen, oder einfach so draussen zu schlafen. Herbergen wollte ich möglichst vermeiden. Ich bin einfach nicht so der Herbergstyp.

Aber alternativ reisen während Corona?

Ich wollte mir die Freiheit nehmen, mich spontan entscheiden zu können, wie und wo ich übernachte. Und genau da sehe ich das Problem: Derzeit muss man davon ausgehen, dass eine Vollbelegung von Campingplatz oder Pension nicht möglich ist. Es könnte also von den Plätzen her knapp werden. Klar, kann ich zumindest in der Theorie auch notfalls wild zelten, nur ist das offiziell nicht erlaubt. Ausserdem lechze ich nach einem langen Wandertag dann doch nach einer Dusche. Ob das dann so klappt? Und was ist mit den lokalen Bestimmungen? Ich spreche die Sprache nicht und kann die Medien nicht checken.

Rheinsteig

logo-rheinstein

Lange Rede, kurzer Sinn. Es mag überängstlich sein, aber mir ist nicht so wohl dabei. Aber was nun? Zuhause bleiben ist keine Option. Schon im April 2018 kaufte ich mir einen Wanderführer für den Rheinsteig. Hintergrund war, dass ich mich zwei bis drei Mal im Jahr mit anderen Leuten in Bonn treffe. Und dort erzählte mir jemand von diesem Fernwanderweg. Der Rheinsteig geht von Bonn bis Koblenz. So ein Treffen könnte man doch mal mit einer Wanderung abschliessen? Die Idee war da aber zunächst nicht, den ganzen Rheinsteig komplett zu gehen, sondern höchstens mal einen Teil. Doch Moment. Ich habe drei Wochen Zeit, das sollte reichen? Also warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so (relativ) nah liegt?

Zumal unser Treffen dieses mal am Ende meiner Ferien ist. Ich hätte normalerweise nicht teilnehmen können, weil ich an dem Tag von Santiago heimgeflogen wäre. Aber nun? Wäre doch cool auf die Frage „Wie bist du her gekommen?“ mit „Zu Fuss aus Koblenz“ antworten zu können.

Meine Motivation für den Rheinsteig

Aber das ist natürlich nicht der Hauptgrund, sondern:

  • Auch den Rheinsteig kann ich von Anfang bis zu Ende laufen.
  • Die Übernachtung auf dem Rheinsteig kann ich auch hier individuell wählen.
  • Auch hier bin ich draussen.
  • Immer wieder komme ich an den Rhein und ich mag Flüsse.
  • Bezüglich Corona kenne ich die aktuellen Regelungen in Deutschland und weiss, wie und wo ich mich auf dem Laufenden halten kann. Ich kann notfalls problemlos um Hilfe fragen.
  • Ich komme problemlos mit dem Zug hin. Die Rheinstrecke ist gut mit Verbindungen erschlossen. Dank Sparpreisen sind die Kosten sehr überschaubar (EUR 42.80 Basel – Wiesbaden und EUR 33.90 Bonn – Basel). 

Letztes Jahr bin ich in 4 Tagen von Basel nach Titisee-Neustadt gelaufen. Das war ein tolles Abenteuer, auch wenn ich es direkt hier vor der Haustür gestartet habe. Das hätte ruhig auch länger dauern dürfen.

Und zudem hat der Outdoor-Youtuber Sacki gerade die Videos zu seinem Rheinsteigabenteuer veröffentlicht. Und die Videos machten mir richtig Laune. Also alles klar: Es wird den Rheinsteig statt dem Camilo werden.

Hier in diesem Artikel gebe ich mal die wichtigsten Erkenntnisse aus meinen Recherchen wieder.

Länge und Etappen

Je nach Beschreibung wied von 17 oder 19 Etappen gesprochen. Insgesamt sind es 320 km. Sacki hat teilweise 2 Etappen pro Tag geschafft, was bei mir sicher nicht der Fall sein wird. Doch von meinem Jakobsweg-Abenteuer weiss ich, dass man sich schon etwas Kondition „anläuft“ und von da denke ich, dass ich vielleicht sogar ein oder zwei Pausentage herauslaufe.

Unterschätzen sollte man den Rheinsteig aber wohl nicht, es geht immer wieder runter an den Rhein und dann teilweise sehr steil bergauf.

Normalerweise wird der Rheinsteig von Bonn begonnen. Ich werde ihn aber umgekehrt laufen. Hier mal eine grobe Planung anhand des Kompass-Wanderführer Rheinsteig:

TagStartZielKilometer
1Schloss Biebrich/WiesbadenSchlangenbad17.00
2SchlangenbadEberbach14.00
3EberbachRüdesheim24.00
4RüdesheimLorch22.00
5LorchKaub14.00
6KaubSt. Goarshausen21.00
7St. GoarshausenKamp-Bornhofen20.00
8Kamp-BornhofenBraubach19.50
9BraubachEhrenbreitstein19.00
10EhrenbreitsteinBendorf14.00
11BendorfRengsdorf20.00
12RengsdorfRheinbrohl24.00
13RheinbrohlLinz am Rhein16.00
14Linz am RheinUnkel10.00
15UnkelRhöndorf23.00
16RhöndorfKönigswinter8.00
17KönigswinterBonn17.00
Gesamt Kilometer:302.50
Das sieht machbar aus. Die Gesamt-Anzahl verlängert sich auf ca. 320 mit den Wegen zu den Unterkünften. Die Einteilung werde ich auch nur mal als grobe Planung vornehmen. Es ist Zeit für drei Ruhetage und ausserdem werde ich nicht immer am geplanten Etappenziel übernachten.
17 Kilometer am ersten Tag klingt überschaubar. Allerdings komme ich erst gegen Mittag in Wiesbaden an und muss von dort aus auch noch an den Start (Schloss Biebrich) laufen, so dass das durchaus auch schon knapp werden kann.
Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder darauf gestossen, dass der Weg nicht unterschätzt werden darf. Es geht immer wieder steil bergauf und dementsprechend steil bergab. Dabei ist es durchaus wichtig, genau hinzuschauen, wo man hintritt, besonders bei Nässe kann es rutschig und durchaus gefährlich werden. Meine Wanderstöcke werden da auf jeden Fall mit kommen, zumal ich sie auch für mein Zelt als Zeltstange brauche.

Rheinsteig schönste Etappe

Auf fernwege.de gibt es eine Abstimmung dazu. Demnach bekommt der Abschnitt Kaub – St. Goarshausen die meisten Stimmen. Die Bilder zu den Etappen auf ich-geh-wandern.de lassen hier auch wirklich Freude aufkommen. Diese Etappe wird an mancher Stelle auch als Königsetappe bezeichnet. Highlight ist hier sehr wahrscheinlich die Loreley.

Matthias Schmied hat ein schönes Video von der Etappe auf YouTube gestellt. Er bezeichnet dort die Etappe mit 21 Kilometer als längste und schwierigste. Allerdings wird in einigen Quellen von 19, in einigen von 21, in anderen aber auch von 17 Etappen gesprochen. Nach meinem Reiseführer mit 17 Etappen gibt es noch längere Etappen: Siehe Tabelle oben.

Auch Mike Strecker hat ein Video von der Etappe gemacht.

Rheinsteig schwierigste Etappe

Outdoorseiten.net schreibt auf seiner Wiki: „Der technische Schwierigkeitsgrad ist leicht bis mittel, einzelne Etappen sind jedoch relativ lang.  Ein Kennzeichzen des Rheinsteig sind die auf beinahe jeder Etappe anfallenden Höhenmeter“. Insgesamt sind es 10000 Höhenmeter, die man auf dem Rheinsteig geht.

Im Video von Matthias sagt er Kaub – St. Goarshausen sei auch die schwerste Etappe. Mal sehen…

Rheinsteig Klettersteig?

Beim Recherchieren bin ich immer wieder auf das Thema Klettersteig gestossen. Es gibt beim Rheinsteig selber wohl immer Passagen mit Stahlseilen, wo man durchaus auch zupacken muss.

Es gibt aber auch den Mittelrhein-Klettersteig. Der hat nichts mit dem Rheinsteig zu tun. Hierzu hat der YouTuber Sacki ebenfalls ein Video gemacht.

Rheinsteig Unterkünfte

In nahezu allen Städten am Rhein gibt es Unterkünfte. Die dürften jetzt während Corona wohl gut belegt sein, da viele Urlaub im eigenen Land machen. Apps wie booking.com sollten da helfen.

Ausserdem kannst du dir auf der offiziellen Homepage des Rheinsteigs rheinstein.de die aktuelle Unterkunftsliste hier herunterladen. Die Liste ist aber hauptsächlich auf Hotels beschränkt.

Sacki hat immer Wanderhütten genommen und damit keine Probleme gehabt. Ich werde ausserdem mein Zelt mitnehmen und dass sicherlich auch das ein oder andere Mal nutzen. Natürlich nur vollkommen legal auf Campingplätzen ;-).

Ansonsten hat man ja zumindest theoretisch auch die Möglichkeit einfach so draussen zu schlafen. Es kann aber kalt werden auf der Höhe.

Ich selbst möchte mir einfach die grösst möglichte Flexibilität erhalten und fühstens am Morgen entscheiden wie und wo ich übernachten werde. Am liebsten aber ganz spontan.

Günstige Unterkünfte auf dem Rheinsteig werde ich wahrscheinlich via App bei booking.com und airbnb suchen.

Rheinsteig Campingplätze

katzenwaesche im bach
Katzenwäsche im Bach geht auch mal. Eine heisse Dusche dazwischen ist aber auch mal gut.

Als bekennender Warmduscher will ich eben auch meine warme Dusche, speziell nach einem langen Wandertag. Daher werde ich wenn immer möglich einen Campingplatz ansteuern um dort zu zelten. Nach ersten Recherchen dürfte aber längst nicht auf jeder Etappe einer vorhanden sein.

Eine Liste mit Campinplätzen findet sich zum Beispiel im Forumseintrag von fernwege.de. Ansonsten hilft bei sowas immer auch eine App wie Google Maps.

Equipment

Bei der Zusammenstellung werde ich mir wieder meine Packliste als Basis nehmen.

Kartenmaterial

Den Reiseführer werde ich mir nicht mitnehmen. Er erscheint mir zu dick und zu schwer. Mit dagegen kommen diese zwei Karten:

Sie sind gefaltet und auf wetterfestem Papier. Zu jeder grösseren Stadt gibt es Informationen kurz und knapp sowie einige Übernachtungsempfehlungen-

Einen guten Eindruck macht ausserdem die App Hiiker (Link für iOS, Android), die den Rheinsteig enthält.Mir ist bei Ihr das Kostenmodell nicht klar geworden. Ich konnte in einem ersten Test ohne was zu zahlen die Route Rheinsteig aktivieren.

Es geht los: Anreise und von Wiesbaden nach Oestrich Winkel

  • Sonntag
  • Übernachtung: Im Wald kurz vor „Altes Forsthaus“ Kiedrich
  • Schritte (Fitbit): 32276
  • Etagen (Fitbit): 258

Der Weg zu meinem Rheinstein-Startpunkt

Ich habe schlecht geschlafen, fühle mich energielos. Heike fährt mich an den Bahnhof. Ursprünglich wäre ich jetzt schon im Flieger nach Porto gesessen. Camino Portuges, der portugiesische Jakobsweg, war der urprüngliche Plan. Doch der wurde wie bei so vielen Opfer von Corona.

Und so wurde es der Rheinsteig. Ich habe knapp 3 Wochen Zeit, um von Wiesbaden nach Bonn zu laufen. Normalerweise wird der Rheinsteig immer umgekehrt angegeben, doch da am Ende der drei Wochen ein Treffen mit Bekannten in Bonn stattfindet, bietet es sich an, den Weg „verkehrt“ herum zu laufen.

Heike bringt mich zum Bahnhof Basel. Am Bahnsteig hören wir dann eine Durchsage, dass der Zug nur bis Freiburg fährt. Personenschaden. Auch wenn ich gerne über die deutsche Bahn lästere, kann sie für so was nichts. Oft steht hinter so einer Meldung ja ein Mensch, der nicht mehr weiter leben will. Sehr tragisch. Derartige Opfer zu bergen muss für die Rettungskräfte und natürlich auch den Zugführer sehr schlimm sein.

Ich mache mir klar, dass es keinen Grund gibt, mich aufzuregen. Ich habe nichts gebucht für eine Übernachtung. Es ist vollkommen egal, wie weit ich heute komme. Also lohnen sich hier negative Gedanken wirklich nicht.

In Freiburg dann erstmal nur wage Informationen, wie es weiter gehen soll. Ich schaue auch mal bei Flixbus nach. Tatsächlich würde mich hier in etwas mehr als einer Stunde ein Bus nach Frankfurt, meinem nächsten Zwischenstopp bringen. Aber eigentlich will ich nicht mehr mit Flixbus fahren. Zu oft habe ich gesehen, wie Fahrer während der Fahrt am Handy spielen und auch einmal einen Chaoten erlebt, der mit schneller Fahrt durch eine Autobahnraststätte ein paar Meter Stau umfahren hat.

Nach etwas mehr als einer Stunde geht es aber auch mit der deutschen Bahn weiter. Natürlich ist der Zug nun viel voller, mir bleibt aber mein Sitzplatz erhalten.

Irgendwann lande ich in Frankfurt, von wo es mit der S-Bahn nach Wiesbaden geht. Zum offiziellen Startpunkt (oder offiziell Endpunkt) „Schloss Biebrich“ erlaube ich mir noch den Bus zu nehmen.

Es ist schön am Rhein zu sein, der hier soviel breiter ist, wie zu Hause in Basel. Es ist schon Nachmittag, als ich loslaufe. Einen offiziellen Startpunkt finde ich nicht, aber das Rheinsteig-Zeichen ist zum Glück in beiden Richtungen angeschrieben. Ein Bauzaun an der Schiersteiner Brücke zwingt mich dann erstmal wieder zurück und einen Umweg über die Stadt zu laufen.

Beim Wiederfinden des Rheinteigs hilft mir die App „Hiiker“, die sogar in der Gratis-Version den Rheinsteig-Track mit an Bord hat.

Bis ich richtig aus Wiesbaden raus bin, ist es schon später Nachmittag. Mich quält leider auch sehr schnell eine Warze an der Fusssohle, die der Hautarzt erst letzte Woche vereist hat. Ich hatte ihm von meiner Wandertour erzählt, er meinte das passt schon. Immerhin, nach Verpflastern wird es besser. Ich beschliesse den Schlenker nach Schlangenbad nicht zu laufen, und stelle für mich die Regel auf, dem Rheinstzeig nicht zwingend immer zu folgen, aber keine Teilstücke mit Bus oder Bahn zu bewältigen. Die komplette Strecke von Wiesbaden nach Bonn soll zu Fuss absolviert werden.

Als Übernachtungsmöglichkeit habe ich eigentlich an Schutzhütten gedacht. Diese sind aber äusserst selten und leider gammelig und muffelig. Der Boden ist immer voll von Zigarettenstummeln. Oft liegt Müll rum und es riecht nicht gerade fein, wahrscheinlich weil manch einer sein Geschäft direkt hinter der Hütte gemacht hat.

Kurz vor Kiedrich ist auf der Karte eine Hütte eingezeichnet. Doch diese stellt sich als abgeschlossene Wirtschaftshütte heraus, in der irgendwer irgendwas gelagert hat.

Als Alternative habe ich auch noch das Zelt dabei. In einem Ort tanke ich Wasser an einem Brunnen auf. 3 Liter, die schwer zusätzlich auf meinem Rücken lasten. Ich finde einen tolle Lichtung mitten im Wald. Doch leider ist diese rings herum mit Jägerhochsitzen umgeben. Da nächtige ich nicht gerne. Nicht nur wegen der Gefahr vertrieben zu werden, sondern auch um nicht morgens von einem unausgeschlafenen Jäger mit einem Wild verwechselt zu werden.

Inzwischen kann ich nur noch sehr mühsam laufen. Die Füsse brennen und die zusätzlichen 3 Liter Wasser trage ich inzwischen schon an der Hand.

Ich nächtige schliesslich am Waldrand. Es ist dann schon dunkel und ich bin so kaputt, dass ich mir nichts warmes mehr koche, sondern nach einem Stück Brezel mit Marmelade (hatte ich halt noch) ins Bett falle.

Die Nacht ist relativ unruhig. Auch wenn ich schon oft draussen geschlafen habe, schrecke ich dann doch auf, als wahrscheinlich ein Uhu nachts laut zu schreien beginnt. Im fällt dann auch nichts besseres ein, als auch noch näher zu kommen und sein Gezeter in einem Baum, ganz in meiner Nähe, fortzusetzen.

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Tag 2

  • Montag
  • Übernachtung: Kühn’s Mühle Oestrich-Winkel
  • Schritte: 29153
  • Etagen: 231

Die sehr dünne Isomatte, die ich dabei habe, fördert den ruhigen Schlaf auch nicht gerade. Naja, einigermassen geschlafen habe ich dann doch und freue mich über meinen kleinen Kocher, mit der ich mir dann einen Instant-Kaffee heiss machen kann.

Auch wennn ich erst wieder etwas Routine beim Packen des Rucksacks bekommen muss, komme ich doch früh los. Der Weg führt durch einen wunderschönen Wald. Die gestrige Tour steckt mir aber böse in den Beinen. Nach meiner Mittagsrast lege ich mich erstmal ein wenig hin und döse. Ich hoffe auf einen Kaffee im Kloster Ebersbach. Doch das Restaurant hat zu.

Ich habe starken Muskelkater in den Beinen und auch die Fussohlen schmerzen. Ich beschliesse schliesslich, in eine Pension einzukehren. Hilfreich dabei sind die Vorschläge aus der Rheinsteigkarte. Mit EUR 50.- ist der Preis auch noch OK. Leider ist aber das Restaurant zu. Die Gastgeberin empfiehlt mir aber einen Bringdienst, der mir auch die gewünschte Pizza vorbeibringt.

Ich komme in der Pension kaum die Treppen rauf und runter. Ich muss die Etappen wirklich genauer planen. Morgen werde ich auf den Campingplat nach Rüdesheim gehen, dass sollte eine vernünftige Etappe sein.

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Von Oestrich-Winkel nach Rüdesheim

Tag 3

  • Dienstag
  • Übernachtung: Campingplatz am Rhein Rüdesheim
  • Schritte: 25366
  • Etagen: 120

Nach einem ausgedehnten Frühstück mache ich mich auf dem Weg. Den Zeltplatz habe ich sicherheitshalber vorab reserviert. Doch leider muss ich beim ersten Wegweiser feststellen, dass es viel weiter sein wird zu meinem heutigen Etappenziel, wie angenommen.

Das ist durchaus öfters so am Rheinsteig. Laut Google Maps ist das nächste Etappenziel nur wenige Kilometer entfernt. Doch der Rheinsteig führt auf so verschlungenen Pfaden hin, dass es um ein vielfaches länger dauert. Erst später merke ich dass es auf den Rheinsteigkarten Kilometerangaben hat.

Bei Johannisberg gönne ich mir an einer Tankstelle ein eiskaltes Getränk, sowie ein Eis. Anschliessend kürze ich etwas ab. Es geht durch einen wunderschönen Laubwald. Zwar ist die Strecke schon fast „autobahnmässig“ ausgebaut, aber es ist kaum was los. Die Ruhe im Wald tut einfach gut.

Zum Campingplatz kürze ich nochmal etwas ab. Es gibt zwar einen offiziellen Zuweg nach Rüdesheim, dieser würde jedoch einen heftigen Umweg bedeuten. Solche Zuwege gibt es übrigens immer wieder und diese sind mit einem Rheinsteig-Schild ausgestattet, dass statt blau gelb ist.

Ich bekomme einen Stellplatz direkt an der Rheinpromenade. Es windet ordentlich, ist aber warm. Es wurde vor Sturmböen gewarnt. Ich gebe mir Mühe beim Abspannen des Zeltes, das hat aber ja schon die ein oder andere heftige Windböe überstanden.

Während ich mein Abendessen koche fängt es leicht an zu nieseln, das reicht aber praktisch nicht zum nass werden.

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Tag 4

Mittwoch
Übernachtung: Naturpark & Camping Suleika (vor Lorch)
Schritte: 31133
Etagen: 288

Der Sturm war nicht so schlimm. Das Zelt steht noch. Nach einem Cappuccino in der Drosselgasse in Rüdesheim geht es vorbei am Niederwalddenkmal nach Assmannshausen. Endlich habe ich die ersten tollen Ausblicke auf den Rhein. Doch ich erlebe auch, was „Steig“ bedeutet. Es geht heftig rauf und runter und ich habe zu kämpfen. Ich bin froh als ich endlich im Naturpark & Camping Suleika kurz vor Lorch ankomme und mein Zelt aufgeschlagen habe.

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Von Lorch über Kaub nach St. Goarshausen, vorbei ander Lorelei

Tag 5

Gemütliches Frühstück am Morgen im Freien. Nur wenige Meter von mir spielen die Eichhörnchen. Der Weg bietet endlich die erhofften tollen Ausblicke auf den Rhein. Ich verlasse Hessen und führe den Weg in Rheinland-Pfalz fort.

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Tag 6

  • Freitag
  • Übernachtung: Hotel Christian, St. Goarshausen
  • Schritte: 22590
  • Etagen: 208

Der Aufstieg ist heute sehr anstrengend. Aber ich werde immer wieder mit tollen Ausblicken belohnt. Schliesslich ist das heute auch die Königsetappe des Rheinsteigs.

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Von St. Goarshausen über Kamp-Bornhofen nach Braubach

Tag 7

An diesem Tag gibt es wieder tolle Ausblicke. Ich laufe auch immer entlang eines Jakobwegs. Ein Selbstbedienungs-Kiosk rettet meine Lebensgeister und der Abstieg nach Kamp-Bornhofen führt mich durch einen tollen Wald. Nur meine Füsse hören trotz Schmerzmittel nicht auf zu schmerzen.

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Tag 8

Braubach ist ein sehr schönes Örtchen (viel Fachwerk). Ich musste wegen Schmerzen stark abkürzen und habe einen Ruhetag eingelegt.

Von Braubach über Asterstein nach Bendorf (kurz vor Koblenz)

Tag 9

  • Montag
  • Übernachtung: Hotel Rheinkrone Asterstein (Koblenz)
  • Schritte: 31448
  • Etagen: 276

Sehr schöner Aufstieg direkt nach Braunsteig. Ein Highlight war ausserdem die Rupertsklamm. Es ging aber heute relativ häufig auch über Strassen. Den Füssen ging es endlich wieder besser.

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Tag 10

Eine der Highlight heute die Festung Ehrenbreitstein. Trotz der doch recht grossen Stadt Koblenz geht die Routenführung toll um Koblenz herum und bietet viel Grün. Zum Schluss laufe ich zum Hotel via Google Maps, was leider keine so gute Idee ist.

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Von Bendorf über Koblenz, Neuwied nach Wollendorf

Tag 11

  • Mittwoch
  • Übernachtung: Hotel-Restaurant „Zum-Annemie, Neuwied Gladbach
  • Schritte: 22486
  • Etagen: 110

Ich habe 200 km überschritten. Der Wald ist wieder toll. Der erste Tag, an dem es regnet, was aber der Stimmung keinen Abbruch tut.

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Tag 12

  • Donnerstag
  • Übernachtung: Alt Wollendorf, Wollendorf
  • Schritte: 27586
  • Etagen: 157

Heike ist mit dabei. Wir wandern über weite Teile entlang des Limes und finden zum Beispiel auch einen rekonstruierten römischen Wachturm.

Rheinsteig Wanderung: Wollendorf über Bad Hönningen nach Linz

Tag 13

  • Freitag
  • Übernachtung: Hotel St. Pierre, Bad Hönningen
  • Schritte: 29212
  • Etagen: 224
  • Sehr viele steile Steige, aber auch tolle Aussichten, Geysir von Andernach

Tag 14

  • Samstag
  • Übernachtung: Hotel Palm, Linz
  • Schritte: 21505
  • Etagen: 179
  • Toller Wald vor Linz

Rheinsteig Wanderung: Linz über Bad Honnef ans Ziel Bonn

Tag 15

  • Sonntag
  • Übernachtung: Pension Haus Hillebrand Rheinbreitbach
  • Schritte: 28163 (mit Weg zum Abendessen)
  • Etagen: 233
  • Erpeler Ley

Tag 16

  • Montag
  • Übernachtung: Seminaris Hotel Bad Honnef
  • Schritte: 23970
  • Etagen: 150
  • Tolle Wälder, leider von einem Sturm vor einigen Monaten arg geschädigt, Siebengebirge

Tag 17

  • Dienstag  9.9
  • Übernachtung: Pension Ley, Oberdollendorf
  • Schritte: 24682
  • Etagen: 158
  • Schloss Drachenfels

Tag 18

  • Mittwoch
  • Übernachtung: Zieleinlauf Bonn
  • Schritte: 25908
  • Etagen: 194
  • Zieleinlauf mit brennenden Füssen


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